Sonntag, 1. November 2009

Freude und Ärger / Joy and Annoyance

Aaalso, mein Aran Coat wird wohl heute noch fertig. Ich muss noch die zweite Tasche stricken, eine Oberblende (für die Knebelknöpfe) und zwei Unterblenden (für den Reißverschluss) einsetzen und die Kapuze ein drittes Mal stricken. Letztere reicht mir selbst nach Kürzung des hochgezogenen Zopfes immer noch über die Augen, aber im Prinzip ist das Ding gut. Ich finds erstaunlich, dass ich immer noch gut gelaunt bin, obwohl ich den Teil ab Armausschnitt zweimal gestrickt habe, die Schulterpassen noch ein weiteres Mal machen musste, die Kapuze grade zweimal gestrickt habe und noch ein drittes Mal machen muss. Irgendwie ist das Teil so stimmig, dass mich das nicht stört, sondern ich unbeirrt so lange weiter stricke, bis das Teil fertig ist. Ich kann jetzt schon sehen, dass es gut aussehen wird, deshalb mache ich das so gründlich.

Ärger hab ich woanders. Ich bin ja mehr so ein gutmütiger Mensch und denke immer, wenn ich mit irgendwas in Vorleistung gehe, in Summe rüttelt sich das hin. Deshalb finde ich es auch sehr in Ordnung, beispielsweise bei Zusammenkünften im Büro einen größeren Teil der Kohle zu übernehmen als Leute, die weniger verdienen oder halt befristet eingestellt sind. Oder ich hab schon auf eine Veranstaltung verzichtet, weil jemand anders gerne statt dessen hingehen wollte. Das ist keine Attitüde (ich habe mich das selbst oft gefragt, ob ich vielleicht ein Helfersyndrom habe, ist aber nicht so), sondern ich finds einfach okay so, ohne groß drüber nachzudenken.

Wenn ich dann mit jemand zu tun habe, der das ausnutzt, werde ich richtig angefressen. Denn dann wird meine Gutmütigkeit sehr schnell Teil eines impliziten Deals und der Deal sieht dann so aus, dass ich draufzahle, ob nun emotional oder finanziell oder sonstwie. Das ist schlicht unfair. Mir sind schon einige solcher Menschen begegnet, die das versucht haben. Trotzdem höre ich nicht auf, gutmütig zu sein, ich höre bloß auf, diesen Menschen gegenüber gutmütig zu sein. Und finds bescheiden, dass ich das muss. Denn mit ein bisschen Respekt könnte alles irgendwie aus dem Weg geräumt werden. Jetzt muss ich aus dem Weg räumen, einen Menschen, um genau zu sein, und das aus meinem Lebenszirkel. Tolle Wurst, sie gibt mir das Gefühl, dass ich doch irgendwie draufzahle.

Well the Aran Coat may well be finished today. I'll have to insert the second pocket, one front edging (for the toggles) and two inside front edgings (for the zipper), and knit the hood a third time. The latter falls down on my nose despite having already shortened the epaulette. Still the thing is okay, just a bit too wide. I am astounded - by the way - at my high spirits, despite the fact that I had to knit the whole thing from the arm shaping upwards twice and the shoulder epaulettes even thrice and the hood had also two atempts and is waiting for the third. I can see that somehow the coat will be harmonious, so I don't mind being patient and thorough.

I'm annoyed at something else. In general I'm a very good-natured person thinking somehow everything falls into place anyway, even if I'm doing or paying more than others at a certain moment. So I'm perfectly fine giving a higher share to food and drink at parties in the office than colleagues earning less money. Or I don't mind not to go to an event, if somebody really badly wants to be there and didn't get a ticket. That is no mere hypocrisy (I've asked myself quite often, if it isn't just some sort of helper's syndrome, but that isn't the case), I just like to behave like that without thinking too much.

Still, it annoyes me deeply, if I'm confronted with somebody taking advantage of my good-naturedness. They try to force my generosity into some sort of non-spoken deal. This basically means I'm contributing more than the other, be it financially, emotionally or somehow else. And this is just unfair. In my life I've met a fair few of people trying this. Despite that I won't stop being generous, I just stop being generous with them. An I detest having to do that. Because it just needed a litte respect to get rid of the anger. Now I have to get rid of a person out of my life. An this is just great, it gives me the feeling that again I'll have to pay the prize.

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