Dienstag, 9. Februar 2010

Dienstagsfrage 6/2010

Manche Sachen beginnt man mit Enthusiasmus und beendet sie dann unwillig oder gar nicht, aber es gibt Modelle, da bedauert man geradezu, wenn sie fertiggestrickt sind. Es geht mir in meiner Frage um den Prozess des Strickens und nicht um das fertige Stück.
Welches war das absolute Lieblingsprojekt, das ihr gestrickt habt? Was hat es dazu gemacht (Garn, Muster, Schnitt ...)?
Habt ihr dann noch ein weiteres Modell gleicher Art gefertigt?
Gibt es auch ein Hass-Objekt?

Herzlichen Dank an Michaela für die heutige Frage!

Ui, hinsichtlich der Lieblingsprojekte ist die Liste lang, daher nur ein paar Auszüge. Ich glaube, ich mag am liebsten, wenn ich im Prozess des Strickens sehe, dass sich da was sehr schönes entwickelt. Oder durch das Projekt sausen, vier Tage Druckstricken und anziehen. Beides hat was, aber an den länger Entstandenen hänge ich doch ein bisschen mehr.

Beginnen wir mit Sweet Jacket. Das war eine deutsche Anleitung, wirklich bescheiden geschrieben und ich musste mir viel selbst zusammenreimen. Hat aber Spaß gemacht, weil interessantes, aber nicht aufwändiges Muster, wunderbar weiche Wolle und ein Häkelteil dran waren. Selbst die Suche nach Knöpfen (es wurden schließlich alte Perlknöpfe meiner Tante) hat sich zum Happening ausgeweitet.

Hidden Cape Cod hatte etwas Magisches. Das Muster war schnell memoriert und das Ganze ist im Urlaub zu einem Buch entstanden. Buch und Pulli gehören bis heute zusammen und ich habe es sehr genossen, das Ding zu stricken, auch wenn die Nadeln und das Garn schon verdammt dünn waren.

Die Faux Russian Stole hat mich zeitweise wahnsinnig gemacht, weil sie beim Stricken so kompliziert zu verstehen war. Als es dann dem Ende zuging, wollte ich sie eigentlich lieber doch nicht fertig machen, weil sie irgendwie ein Teil von mir geworden ist.

Der Beginner's Triangle lag einfach nur schön in der Hand. Kein aufwändiges Muster, dünnes, weiches Garn, die reine Meditation.

Rainblow Pi Are Square ist hingegen ein Projekt, wonach ich süchtig war. Das Ding ist glaube ich an zwei Wochenenden oder so entstanden, ich hätte mich noch weitere vier Meter lang in dem Muster finden können, obwohl ich am Ende stolze 680-700 Maschen auf der Nadel hatte. Da habe ich zum ersten Mal Elisabeth Zimmermanns Bedürfnis verstanden, sich mit einem laaaangen quergestrickten Musterabschluss von dem Projekt zu verabschieden. Das Tuch ist heute mein "Mama ich will auf den Arm"-Tuch.

Bislang habe ich noch nichts davon doppelt gestrickt, ich will unbedingt, aber irgendwie ist die Strickwelt voller neuer Inspirationen, da hat das doch noch nicht richtig hingehauen. Kommt aber noch *hüstel, glaube ich.

Hassprojekte habe ich nicht. Inishmore frustriert mich, weil ich das mit der Größe nicht gebacken kriege, aber das Stricken selbst macht Spaß. Jetzt muss ich nur noch messen und in gleichmäßiger Maschenstärke stricken lernen, dann wird das auch was für mich.

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