Mittwoch, 26. Januar 2011

Dienstagsfrage 4/2011

Was sind eigentlich eure Strickvorlieben? Strickt ihr lieber Kleinteile und Accessoires (also Socken, Handschuhe, Mützen oder Schals) oder darf es was größeres sein (z.b. Pullis, Jacken, vielleicht sogar Mäntel)? Und warum? Wollt ihr mit euren Strickstücken schnell fertig sein, oder das stricken dran so richtig genießen?
Und wie sieht es mit eurer Vorliebe für Muster aus? Mögt ihr am liebsten links-rechts Muster (Rippen oder Perlmuster), oder Zöpfe und Aran-Muster? Oder hat es euch die Löcher-Strickerei angetan?
Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!

Hui, das ist eine ganze Menge Fragen, die eigentlich nur zwei sind :-)

1. Kleinteile/Accessoires versus Pullis, Jacken und Größeres:

Ich finde, die Mischung machts. Vor allem bin ich eine sehr robuste Großteilstrickerin, man siehts an meinen gegenwärtigen Projekten: Von achten sind sechs Pullover und ähnliches, eine Socke ist dabei (das müssten eigentlich zwei sein, weil ich ja immer auch eine für mich auf den Nadeln haben will, aber ich habe mich entschlossen, nicht mehr mehr als acht Projekte gleichzeitig zu stricken) und ein Tuch. Gleichzeitig habe ich die Sockenstrickerei für mich entdeckt und bin da mächtig angefixt. Und zwischendurch mal eine Mütze oder ein paar Handstulpen ist eine nette Abwechslung. Sowas landet gar nicht bei meinen Projekten, wiel ich das viel zu schnell fertig habe, um es zu katalogisieren.

Man sollte sich allerdings keine Illusionen machen: Meine derzeitigen Socken, okay, etwas extrem, da Größe 46, haben, wenn sie fertig sind, ungefähr schlappe 30.000 Maschen verarbeitet. Zum Vergleich: Tichiro hat grade vor kurzem über eine Künstlerin berichtet, die Strickgemälde (so genannte woolings) macht. Das Größte hat ungefähr 50.000 Maschen und ist fast so groß wie sie selbst. Wenn ich jetzt dagegen die Maschenzahl meiner Socke halte, ist das nicht mehr ein Kleinteil.

Warum ich so stricke, wie ich stricke, weiß ich gar nicht so genau. Ich mag feine, individuelle Pullover tragen. Gleichzeitig finde ich es schön zu sehen, wie sich ein Stück entwickelt. Manchmal mag ich es aber auch schnell haben. Letzteres ist die Qualifikation für ein Kleinteil.

2. Muster: Rippen, Zöpfe, Aran, Löcher?

Alles, so einfach ist das. Aber auch hier kommts drauf an, welche Jahreszeit ist (Zöpfe im Sommer geht gar nicht), was ich haben möchte und was ich in dem Moment gerne stricke. Deshalb habe ich eine im wahrsten Sinne des Wortes bunte Mischung aus allen möglichen Techniken. Kraus rechts scheidet zurzeit aus, weil zuviel im letzten Jahr gestrickt. Für alles andere bin ich offen, wobei ich dickere Zöpfe vermeide, da ich selbst ja schon ziemlich dick bin und dann nicht unbedingt für noch größere Ausdehung sorgen möchte. Da sind mir kleine rechts-links Muster nach Gansey-Format deutlich lieber. Geht auch schneller und wenn man eine gute Mischung findet, ist das auch nicht mehr langweilig.

Eine Kategorie fehlt, die mir persönlich unglaublich großen Spaß macht: die Farbenstrickerei, also vor allem traditionelles Fair Isle. Das ist dann auch wieder etwas sehr Feines, grade weil sich die Muster ganz langsam aus dem Gestrick entwickeln. Daher ist dies eine meiner Lieblingstechniken. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel Spaß daran kriegen würde. Grade als ausladender Mensch fürchtet man sich ein bisschen vor der Unruhe in Mustern. Aber wenn sie klein genug sind, passt das schon. Selbst Musterstreifen gehen da, die versuche ich sonst sehr konsequent zu vermeiden.

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