Dienstag, 20. Dezember 2011

Dienstagsfrage 50/2011

Das Wollschaf fragt heute:

Fertigt ihr gestrickte oder gehäkelte Weihnachtsgeschenke an?
Wann fangt ihr damit an?
Wieviel Zeit investiert ihr dafür?
Wer sind die Beschenkten?
Vielen Dank an Reni für die heutige Frage!

Erste Antwort: Ja
Zweite Antwort: Kommt drauf an
Dritte Antwort: Kommt drauf an
Vierte Antwort: Freunde, Verwandte und all sowas

Nachdem das jetzt ein bisschen arg kurz ist, nochmals die ausführliche Version:

Die erste Antwort müsste lauten: Natürlich fertige ich gestrickte Weihnachtsgeschenke an. Wenn ich diese Möglichkeit doch habe, wäre ich vom blauen Puma gebissen, wenn ich sie nicht nutzen würde, um Menschen eine Freude zu machen.

Die zweite Antwort lautet deshalb "kommt drauf an", weil ich entweder früh im Jahr beschließe, wer was bekommen soll (beispielsweise haben alle weiblichen Menschen in meinem Umfeld 2009 ein Tuch zu Weihnachten bekommen. Weil das viele sind (ich glaub, ich hab in dem Jahr was um die 20 Tücher gestrickt), habe ich damals im Mai angefangen. Und weil ich 2010 fand, dass ich die nicht dauernd mit sowas beglücken sollte, habe ich da dann viel später angefangen. Dieses Jahr habe ich nur Wünsche erfüllt und eine Anverwandte hatte 2009 nur ein Paar Handschuhe bekommen, die kriegt dieses Jahr ein Tuch. Deshalb habe ich erst im November angefangen. Wobei ich einen Pulliauftrag nicht fertig bekomme, das Teil habe ich so oft aufgezogen, da war das nicht zu schaffen. Ich glaube, ich verschenke die Maschenprobe oder den halben Pulli (hab eben im Zug gesessen und dachte, ich müsste das Teil schon wieder aufziehen, weil es nach vielen, vielen zu weiten Versuchen jetzt drohte, zu eng zu werden; war aber nicht, ich darf dran weiterstricken).

Die dritte Antwort richtet sich natürlich nach der Menge dessen, was gestrickt werden muss. Bei den Tüchern ist schon richtig viel Zeit draufgegangen. Vielleicht ist das der Moment darauf hinzuweisen, dass ich nicht darauf achte, nur Leute zu beschenken, die "das zu schätzen wissen" oder sowas. Ich finde, die müssen das nicht, sie dürfen sich einfach an etwas freuen, das ihnen gefällt, ohne die ARBEIT dahinter zu sehen. Denn die ist mein Privatvergnügen. Und wenn wir es ganz genau betrachten, schenke ich deshalb sehr gerne Selbstgestricktes, weil ich gerne stricke. Damit entfällt meines Erachtens die Verpflichtung der Beschenkten, irgendwelche "Ohs" und "Ahs" abzulassen, wenn sie was kriegen, das ich gebastelt habe.

Die einzige Ausnahme von dieser Regel bilden übrigens Leute, die wollen, dass ich meine "Kunstwerke" (wäre jetzt nicht meine Wortwahl, ehrlich gesagt) verkaufe. Das geht nicht, denn obwohl ich bekennende Schnellstrickerin bin, und selbst wenn ich einen Stundenlohn von 5 EUR ansetzen würde, käme ich auf einen Stückpreis pro Tuch, den niemand einigermaßen Zurechnungsfähiges bezahlen würde. Grad mal kurz gerechnet: Ein Tuch normaler Größe und wenig schwierigem Muster kostet mich ungefähr 15 Stunden Arbeit, bei 5 EUR die Stunde sind das 75 Euro für die Arbeit und dann dazu das Material, damit sind wir schnell bei einem knappen Hunni. Nö, das gefällt mir nicht, das will ich nicht ausrechnen. Deshalb verkaufe ich nicht. Lieber verschenke ich. Und ich verschenke halt nicht nur etwas, das sich jemand gewünscht hat, sondern ich verschenke vor allem Zeit und Gedanken daran, was dieser Person gut gefallen würde.

Die vierte Frage hab ich eigentlich schon beantwortet: Ich schenke gerne, an freundliche Leute in meinem Leben, die gerne Gestricktes tragen. Ich glaub, ich hab ein Riesenherz (hab grade vor fünf Minuten zwei Paar Socken verschenkt, eins davon hat mich gefühlte 100 Stunden gekostet, weil ich das Mistzeug dreimal aufgezogen hatte, bis das richtige Muster da dran war) und da freuts mich, wenn ich was zu geben hab, das nicht ganz alltäglich ist. Deshalb hats auch eigentlich schon fast alle Menschen in meinem Umfeld erwischt, dass sie was abbekommen haben. Und ich warte noch auf die Situation, dass jemand sagt oder zeigt, nö, also das wars jetzt wirklich nicht. Sowas hatte ich noch nicht, also schenke ich einfach völlig unverkrampft weiter.

1 Kommentar:

  1. Mir geht es da wie dir. Ich stricke und schenke sehr gerne und erwarte keine wochenlangen Dankesreden. Dieses Jahr habe ich erst zwei Wochen vor Weihnachten angefangen - alles fertig, die Menge war aber überschaubar. Ich wünsche dir schöne Weihnachtstage.
    Lieben Gruß Sabine

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